
Damals bis heute
Unser Stifter
Karl Lange wurde im März 1811 in Brüggen an der Leine als Sohn eines Maurer- und Steinhauermeisters geboren. Bei seinem Vater erlernte er sein Handwerk. Die Wanderschaft des Maurergesellen führt Karl Lange schließlich nach Hannover.
Hier besuchte er zwischen 1836 und 1839 die Höhere Gewerbeschule. Im Mai 1845 erwarb Karl Lange das Bürgerrecht der Residenzstadt Hannover. Ein Jahr später heiratete er Henriette Eleonore Caroline Wallbrecht, die älteste Schwester von Ferdinand Wallbrecht. Die Ehe blieb kinderlos.
Karl Lange betrieb ein eigenes Baugeschäft, in dem sein Schwager Ferdinand Wallbrecht eine Lehre als Maurer absolvierte – jener wurde nach dem Tod Karl Langes auch Alleininhaber des Baugeschäftes.
1847 erwarb Karl Lange den Bauplatz der heutigen Theaterstraße 14. Als Hofbaumeister war er unter anderem an der Errichtung des Hoftheaters an der Georgstraße, dem heutigen Opernhaus, am Bau des Künstlerhauses in der Sophienstraße und des Ernst-August-Denkmals vor dem Hauptbahnhof beteiligt.
Das Vermächtnis
In seinem Testament verfügte Karl Lange die Stiftung von 40.000 Thalern sowie ein Haus „mit Zubehör“ an der Theaterstraße 14 „zu freiem unbeschränkten Eigentum“ der dann nach ihm benannten Langeschen Stiftung zur „Unterstützung hilfsbedürftiger Witwen und Waisen des Bauhandwerks“.
Karl Lange starb am 11. Januar 1867 in Hannover; seine Grabstätte befindet sich auf dem Stadtfriedhof Engesohde.
Die Immobilie
1901 ließ die Langesche Stiftung durch den Architekten Albrecht Haupt auf dem Grundstück in der Theaterstraße 14 einen Neubau errichten. Die Langesche Stiftung überlebte den 1. Weltkrieg, Wirtschaftskrise und Inflation. Im 2. Weltkrieg wurde die Immobilie schwer beschädigt. Im Juli 1947 erhielt der Architekt Fritz Torno den Auftrag zur Instandsetzung des Gebäudes.
Heute bilden die überdachten „Langeschen Höfe“ einen Teil der Galerie Luise. An einer Wand befindet sich eine lebensgroße Skulpturengruppe des Stiftungsgründers. Nach einem Entwurf des Bildhauers Karl Gundelach ist dort Karl Lange mit einer Witwe und einem Lehrling, also der Mäzen mit seinen Schützlingen, dargestellt.
Die Langeschen Höfe beherbergen zahlreiche, meist inhabergeführte Ladengeschäfte, sowie Praxen, Büros und Wohnungen. Die Adresse in der Theaterstraße zählt zu den exklusivsten in Hannover.


